Handyverbot im Schwimmbad – Sicherheitsmaßnahme oder übertriebene Maßregelung?

In Schwimmbädern sorgt die Nutzung von Handys bei Eltern zunehmend für Diskussionen. Während der Bundesverband Schwimmbad & Wellness die Gefahr durch Ablenkung betont, stehen Betreiber vor der Herausforderung, eine Balance zwischen elterlicher Verantwortung und Komfort zu finden. Wie handhaben deutsche Schwimmbäder die Problematik? Eine Umfrage liefert interessante Einblicke.

Aqualand (Köln): Keine Stellungnahme

Das Aqualand entschied sich gegen eine Aussage zu diesem sensiblen Thema. „Da wir namentlich in Zusammenhang mit unseren Antworten erwähnt werden und es keine anonymisierte Berichterstattung gibt, möchte ich mich zu den Themen nicht äußern,“ erklärte ein Sprecher knapp.

Hildorado (Hilden): Aufklärung statt Verbote

Das Schwimmbad Hilden setzt auf Aufklärung. „Wir sensibilisieren Eltern regelmäßig für ihre Aufsichtspflicht durch Aushänge und persönliche Ansprache,“ so ein Vertreter. Ein generelles Handyverbot gibt es nicht. Bisher gab es dort keine schwerwiegenden Zwischenfälle mit unbeaufsichtigten Kindern, allerdings wurden Kinder vereinzelt von Personal betreut, wenn sie ihre Eltern suchten. Das Schwimmbad betont, dass es seine Maßnahmen kontinuierlich optimiert, um Unfälle zu verhindern.

KölnBäder (Köln): „Aktive Elternaufsicht“

In den KölnBädern wird die sogenannte „aktive Elternaufsicht“ aktiv beworben. „Eltern oder Begleitpersonen haben die Pflicht zur Aufsicht und nicht der Bademeister,“ heißt es. Flyer, Plakate und Monitore sensibilisieren für diese Verantwortung, während das Maskottchen „Pico“ in Freibädern unterwegs ist, um die Botschaft zu verbreiten. Filmen und Fotografieren sind in allen Bädern verboten, was auch die Handynutzung einschränkt. Hausverbote sind selten, da aufklärende Gespräche oft ausreichen. „In den meisten Fällen liegt der Trugschluss bei Eltern, dass niedrige Wassertiefen ungefährlich sind oder die Bademeister alles im Blick haben,“ so ein Sprecher.

Stadtbad Dormagen: Pionier im Handyverbot

Das Stadtbad Dormagen hat bereits vor Jahren ein generelles Handyverbot eingeführt – sowohl aus Sicherheitsgründen als auch zur Prävention von Missbrauch durch heimliche Fotografie. „Daher kam es bisher bei uns zu keinerlei Unfällen von unbeaufsichtigten Kindern,“ berichtet die Leitung. Diese konsequente Maßnahme zeigt: Sicherheit geht hier vor Bequemlichkeit.

Ein Zwiespalt zwischen Sicherheit und Eigenverantwortung

Ein interessantes Bild ergibt sich aus den Rückmeldungen: Während einige Bäder wie Hilden und Köln auf Aufklärung setzen, geht Dormagen den konsequenten Weg eines Verbots. Die Kölner Haltung bringt es auf den Punkt: „Schwimmhilfen, niedrige Becken oder ältere Geschwisterkinder können die elterliche Aufsicht nicht ersetzen.“

Die Diskussion zeigt, dass es keinen einheitlichen Ansatz gibt. Dennoch steht für alle Beteiligten die Sicherheit der Kinder an oberster Stelle – sei es durch Gespräche, Flyer oder strikte Regeln. Ob Handyverbote in weiteren Schwimmbädern kommen, wird letztlich auch von der Akzeptanz durch Eltern abhängen.

Please follow us on:

RSS
Instagram
Mastodon
Copy link
URL has been copied successfully!

Oliver

Oliver Giertz ist der kreative Kopf hinter VanityOnTour, einem Blog, der sich dem Vanlife und Camper-Lifestyle widmet. Seit 2020 teilt er seine Erlebnisse und Tipps rund ums Reisen mit dem Kastenwagen. Oliver ist bekannt für seine praxisnahen Produkttests und hilfreichen Ratgeber, die Campern das Leben erleichtern. Als aktiver Nutzer sozialer Medien engagiert er sich auch in der Online-Camper-Community und organisiert Treffen für Vanlife-Enthusiasten. Seine Mission ist es, unvergessliche Momente und Erlebnisse zu schaffen.

Alle Beiträge ansehen von Oliver →