Leben im Van? Ist das wirklich so einfach?

Viele denken beim Camping in der Natur darüber nach, ob sie nicht einfach immer so leben könnten. Doch so ein Van-Lifestyle will gut geplant und vorbereitet sein. Prinzipiell kann jeder, der Lust auf Abenteuer und Flexibilität hat, ein Leben im Wohnmobil führen. Natürlich kommt es auch darauf an, in welcher Lebenssituation sich die Interessierten befinden und wie sie ihr Leben finanzieren. Für Senioren, die Rente oder Pension beziehen, Menschen, die von überall arbeiten können, oder Menschen ohne Kinder oder mit kleinen Kindern, die noch nicht in die Schule müssen, ist das Leben in einem Wohnmobil besonders einfach, sagt der Campingshop Fritz Berger.

Auch für Leute, die beruflich sowieso von Ort zu Ort reisen, und für finanziell Unabhängige könnte ein Leben auf Rädern genau das Richtige sein. In Deutschland ist das Leben im Wohnmobil, im Gegensatz zum Wildcampen, nicht verboten. Es gibt aber ein paar Regeln, die Interessierte auf jeden Fall beachten müssen. Eine wichtige Sache ist die Meldeadresse. Vanlifer brauchen eine offizielle Adresse, um behördlich erreichbar zu sein, sagt der ADAC.

Das ist kein Problem, wenn die Leute noch eine Wohnung oder ein Haus haben, wo sie gemeldet sind und wo sie auch mal wieder vorbeischauen. Eine andere Möglichkeit wäre, dass das Wohnmobil dauerhaft an einem Ort wie einem Campingplatz oder Privatgrundstück steht. Dann können Vanlifer ihren Hauptwohnsitz dort angeben.

Wenn Wohnmobil-Liebhaber jedoch keinen festen Wohnsitz mehr haben und ständig unterwegs sind, wird es schwieriger. Man darf keine falsche Adresse angeben. In diesem Fall müssen sich Betroffene aus Deutschland abmelden. Das hat einige Konsequenzen, zum Beispiel den Verlust von Sozialleistungen und Kindergeld sowie mögliche Probleme bei Passangelegenheiten und der Kfz-Zulassung, erklärt der „ADAC“.

Als festen Standplatz kann man sich zum Beispiel einen Campingplatz oder ein Privatgrundstück suchen. Manche Campingplätze bieten Wohnmobil-Liebhabern die Möglichkeit, sich als Dauercamper mit Hauptwohnsitz anzumelden. So erhalten sie eine rechtlich abgesicherte Meldeadresse. Privatgrundstücke sind auch keine Lösung, denn dafür braucht man die Erlaubnis des Eigentümers und eventuell Genehmigungen von der Gemeinde.

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Wenn Vanlifer jedoch reisen möchten, gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie der „ADAC“ empfiehlt. Campingplätze sind perfekt für längere Aufenthalte. Sie haben nicht nur umfassende Einrichtungen wie sanitäre Anlagen, Stromanschlüsse und Ver- sowie Entsorgungsmöglichkeiten, sondern auch eine gewisse Infrastruktur, die den Komfort erhöht und das Leben unterwegs angenehmer gestaltet. Diese Plätze sind perfekt für Camper, denn sie bieten alles, was man so braucht, und machen das Leben unterwegs angenehmer.

Für kürzere Stopps sind Stellplätze eine super Option. Diese sind oft kostenlos oder gegen eine geringe Gebühr zu nutzen und praktisch für den schnellen Zwischenstopp. Stellplätze sind in der Regel weniger ausgestattet als Campingplätze, aber trotzdem eine gute Option, wenn man nur für eine Nacht bleiben will.

Wenn Camping-Liebhaber die Möglichkeit haben, auf einem Privatgrundstück zu übernachten, ist das auch eine gute Option. Aber eins ist dabei wichtig: Sie müssen vorher die Erlaubnis des Grundstückseigentümers einholen. Ohne Erlaubnis des Grundstückseigentümers darf man dort nicht einfach so stehen bleiben.

Campingmobil am See

Auch wenn Naturfans im Wohnmobil leben, müssen sie sich keine Sorgen um ihre Erreichbarkeit machen. Wenn du deine Post erhalten möchtest, während du unterwegs bist, kannst du Freunde oder Verwandte bitten, sie für dich entgegenzunehmen und weiterzuleiten. Eine weitere Möglichkeit ist ein digitaler Postservice. Für viele Vanlifer ist auch Internet ein absolutes Muss. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man unterwegs online gehen kann, sagt der „Campingshop Fritz Berger“. Das kann öffentliches WLAN sein, ein mobiler WLAN-Router oder man nutzt das Handy als Hotspot.

Das Leben im Wohnmobil kann günstiger sein als ein Leben in einer Wohnung oder einem Haus, hängt jedoch von dem individuellen Verbrauch des Campers ab. Zu den Kosten, die Camper einplanen sollten, gehören die Anschaffung des Wohnmobils, Stellplatzgebühren, Gas, Versicherungen, Kraftstoff, Mautgebühren, Lebensmittel, Internet- und Handykosten, Reparaturen und eventuell der Rundfunkbeitrag.

Vor der Reise sollten Camper ihr Wohnmobil durchchecken lassen, sich impfen und Medikamente besorgen, ihre Versicherungen überprüfen, einen internationalen Führerschein beantragen (falls nötig) und wichtige Dokumente digitalisieren. Das rät der ADAC.

Oliver

Oliver Giertz ist der kreative Kopf hinter VanityOnTour, einem Blog, der sich dem Vanlife und Camper-Lifestyle widmet. Seit 2020 teilt er seine Erlebnisse und Tipps rund ums Reisen mit dem Kastenwagen. Oliver ist bekannt für seine praxisnahen Produkttests und hilfreichen Ratgeber, die Campern das Leben erleichtern. Als aktiver Nutzer sozialer Medien engagiert er sich auch in der Online-Camper-Community und organisiert Treffen für Vanlife-Enthusiasten. Seine Mission ist es, unvergessliche Momente und Erlebnisse zu schaffen.

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