Schon seit über 100 Jahren machen Menschen Urlaub im Zelt oder im Wohnwagen. Camping ist eine günstige Möglichkeit, Freiheit und Abenteuer zu erleben. Mit der Einführung des bezahlten Urlaubs Mitte der 1930er Jahre wurde Camping plötzlich populär. Egal ob mit Zelt, Wohnwagen oder später im Wohnmobil: Camper lieben das Leben zwischen Gaskocher und Klappbett. Ihre rollenden Miniheime sind Kult und spiegeln ihre jeweilige Zeit wider.
In Europa war England das erste Land, in dem Camping in Mode kam. Ende des 19. Jahrhunderts war das vor allem ein Vergnügen der besseren Gesellschaft. In Deutschland wird Arist Dethleffs als der Erfinder des Wohnwagens bezeichnet. Er hat das „Wohnauto“ entworfen, weil er seine Verlobte auf seinen Dienstreisen dabei haben wollte.
Nach dem Zweiten Weltkrieg und mit dem Wirtschaftswunder sehnten sich die Leute nach dem sonnigen Süden. Die Deutschen fuhren am liebsten nach Italien, die Franzosen an die eigene Mittelmeerküste. Bis in die 70er Jahre war das Zelt das beliebteste Camping-Equipment. Camping war für die meisten Leute erschwinglich.
Die Hippies hatten ganz andere Vorstellungen von Urlaub. Für sie ist Reisen nicht nur eine kurze Flucht aus dem Alltag, sondern ein echtes Abenteuer mit ungewissem Ausgang. In dieser Zeit ist der ausgebaute VW-Bulli das Lieblingsvehikel. Die Idee des Kompaktfahrzeugs erobert Ende der 70er Jahre auch den Caravan-Markt. Das Wohnmobil verspricht mehr Mobilität als der Wohnwagen, bei gleichem Komfort.
Die Faszination für Camping ist bis heute ungebrochen, die Branche wächst und wächst. Es muss wohl die kleine, große Freiheit sein, unterwegs sein und doch ein bisschen zu Hause, die so viele Menschen begeistert.
Alle Infos und in „Camping – Geschichte einer Leidenschaft“ auf einen Blick
Thema: Dokumentation
Bei: Arte
Produktionsjahr: 2021
Länge: 55 Minuten
In HD: Ja
