Die EU will den Straßenverkehr in ihren Mitgliedsstaaten sicherer machen und die Zahl der Verkehrstoten reduzieren. Dafür sind ein paar Änderungen geplant. Die sogenannte 4. Führerscheinrichtlinie sieht zum Beispiel vor, dass es bald einen digitalen Führerschein geben wird. Außerdem soll man schon mit 18 Jahren einen Führerschein für Lkw oder Busse mit bis zu 16 Fahrgästen machen dürfen. Außerdem ist geplant, die Gewichtsgrenzen der Führerscheinklassen neu zu definieren.
Derzeit darf man laut ADAC mit dem Autoführerschein der Klasse B Fahrzeuge bis zu 3,5 Tonnen mit maximal acht Sitzplätzen plus Fahrersitz steuern. Mitgeführte Anhänger dürfen höchstens 750 Kilogramm wiegen. Wenn das Gesamtgewicht des Gespanns mehr als 3,5 Tonnen beträgt, darf das Zugfahrzeug nicht mehr als 3,5 Tonnen wiegen.
Die EU plant, die Gewichtsgrenze für Wohnmobile und Camper zu erhöhen. Das EU-Parlament will hier ansetzen und die Grenzen erweitern. Wer den Führerschein der Klasse B schon mindestens zwei Jahre besitzt, soll künftig schwerere Fahrzeuge steuern dürfen, sagt der ADAC. Die Gewichtsgrenze der Klasse B soll demnach bei Wohnmobilen, Krankenwagen und Sonderfahrzeugen auf 4,25 Tonnen angehoben werden. Wer also einen Camper fahren will, darf laut den neuen Plänen mehr Gewicht als bisher auf die Waage bringen.
Außerdem soll die zulässige Gesamtmasse von derzeit maximal 3,5 Tonnen auf 4,25 Tonnen erhöht werden – vorausgesetzt, das Fahrzeug hat eine alternative Antriebsart. Für Fahrzeuge zur Personenbeförderung mit alternativem Antrieb, also mit acht Sitzplätzen plus Fahrer, soll die neue Regelung gelten, dass sie mit einem Anhänger bis maximal 750 Kilogramm gefahren werden dürfen. Die Pläne sehen vor, dass das Gespann dann eine zulässige Masse von bis zu fünf Tonnen haben dürfte.
Der Entwurf zur 4. Führerscheinrichtlinie muss noch vom Parlament abgesegnet werden. Bislang handelt es sich nur um einen Entwurf zur Verbesserung der Führerscheinregeln, dem die Mehrheit der EU-Abgeordneten bereits zugestimmt hat. Das neue Parlament wollte sich nach den Europawahlen von Anfang Juni erneut mit der Thematik beschäftigen, wie das Europäische Parlament Ende Februar in einer Pressemitteilung erklärt hat. Der ADAC geht davon aus, dass im Herbst 2024 ein Kompromissvorschlag auf dem Tisch liegt.
Sobald die neue EU-Führerscheinrichtlinie beschlossen ist, muss sie noch in Deutschland in nationales Recht umgesetzt werden, damit sie auch hier gilt.
Übrigens: Die EU plant mit der 4. Führerscheinrichtlinie auch Änderungen für Fahranfänger. Bevor man den Auto-Führerschein hat, stellt sich allerdings die Frage nach den Kosten. Führerscheinbesitzer eines bestimmten Alters müssen hingegen ihren Führerschein umtauschen. Wer davon betroffen ist, zeigt eine Tabelle. Wenn man die Umtausch-Frist verpasst, droht eine Strafe.