Wie sieht’s aus, Stop-and-go oder Stau? Das ist in diesen Tagen auf der Autobahn keine Seltenheit. Schließlich nähert sich die Sommerreisesaison langsam aber sicher ihrem Höhepunkt. Doch was tun, wenn man dann mal dringend muss?
Ich komme nicht mehr weiter, die Bremslichter sind rot. Es geht nichts mehr, wir stehen im Stau. Doch ausgerechnet jetzt drückt der halbe Liter Limonade von vorhin. Aber wohin damit? Sollte man kurz raus aus dem Auto und hinter der Leitplanke verschwinden? Laut Straßenverkehrsordnung (StVO) ist das nicht erlaubt, sagt der Auto Club Europa (ACE).
Daher darf man Autobahnen nicht betreten, egal ob der Verkehr fließt oder steht. Auch für einen kurzen Toilettengang gilt das natürlich nicht. Auch das Anhalten auf dem Pannenstreifen ist tabu, außer natürlich bei einer Panne oder nach einem Unfall. Im Notfall darf man hier zwar halten. Zum Beispiel, wenn einem Motorradfahrer im Sommer ein Hitzschlag droht. Egal, ob man zu Fuß, mit dem Auto, dem Motorrad oder dem Fahrrad unterwegs ist: Ein Toilettengang zählt nicht als Notfall.
Was kann man da machen? In so einer Akut-Situation hat man leider nicht viele Möglichkeiten. Deshalb rät der ACE, vorzubeugen. Dazu gibt es sogenannte Notfalltoiletten oder Taschen-WCs. Die nehmen nicht viel Platz weg und es gibt verschiedene Modelle – für Männer, Frauen und Kinder.
Wenn du mit deinem Wohnmobil im Stau stehst und eine Toilette an Bord hast, darfst du diese benutzen. Aber nur, wenn das Wohnmobil steht und die Zündung aus ist. Sobald der Verkehr wieder anrollt, müssen alle Insassen wieder auf ihren Plätzen sein. Anders sieht es bei einem Wohnanhänger mit WC aus. Da muss man die Autobahn verlassen, um die Toilette zu benutzen.
Regelmäßige Pausen sind wichtig
Damit die Situation nicht unnötig stressig wird, rät der ACE zu regelmäßigen Pausen: Mindestens alle zwei Stunden beziehungsweise alle 200 Kilometer hilft eine mindestens 15-minütige Erholungspause, die dann auch für einen Toilettengang genutzt werden kann. Dank Mobilitäts-Apps mit Echtzeitdaten kann man sich außerdem vor langen Staus warnen lassen und gerät so gar nicht erst in die unangenehme Situation, dass die Blase einer unnötigen Belastungsprobe ausgesetzt wird.
Aber: „Wenn man doch in einen spontanen, sehr langwierigen Stau gerät und nicht umhin kommt, die Autobahn zu betreten, muss man besonders aufmerksam sein und andere Verkehrsteilnehmer im Blick behalten“, so Svea Hagen vom ACE. Auch wenn es länger dauert, muss man jederzeit damit rechnen, dass andere Verkehrsteilnehmer die Rettungsgasse oder den Standstreifen nutzen.